Die Karstlandschaft Südharz

Ein Karstlandschaft entsteht, in dem sich Oberflächenwasser in wasserlöslichem Gestein seinen Weg bahnt und unterirdisch weiter fließt, bis es wieder durch Öffnungen im ge-
lösten Gestein zu tage tritt.
Wasserlöslichen Gesteine im Südharz sind
Dolomit und Gips .
Gips ist vielseitig verwendbar und wird im Tagebau gewonnen. Von manchen Aussichtspunkten des Harzes, wie hier von der "Hans-
kühnenburg" in Richtung Osterode, sieht man die weißen Wände leuchten.
Das Oberflächenwasser nutzt also kleinste Spalten und Störungen im Gestein und löst es auf. Der Wiederaustritt kann weit weg erfolgen, je nach Beschaffenheit der Formation. Auf seinem Weg durch das Gestein kommt es zu Ausspülungen von Hohlräumen.
Je nach dem, wie tief unter der Erdoberfläche und welche Ausmaße diese Hohlräume haben, kommt es im Laufe der Zeit zu Einstürzen des Deckgebirges.
An der Erdoberfäche sieht man dann kleine Trichter oder auch große Einbruchstellen, wie auf dem Bild oben.
Einen interessanten Rundweg mit ausführlichen Infotafeln gibt es bei Düna (zu Osterode gehörig). Der Weg beginnt am Parkplatz hinter dem Ort.
Ein besonders anschauliches Beispiel dafür, wie im Karst versickertes Wasser wieder zu Tage treten kann, ist die "Ruhmequelle" bei Ruhmspringe. Hier treten im Durchschnitt 2200 Liter gipshaltiges Wasser in der Sekunde aus der Haupt- und den Nebenquellen aus.

Ost- und Westportal
Beim bau der Eisenbahnlinie Kassel - Halle trat ei nicht vorhersehbares Problem auf. Man hatte sich dafür entschieden bei Walkenried das "Himmelreich" mittels Tunnel zu durchfahren. Kurz nach dem Baubeginn tat sich eine riesige Höhle, die Himmelreichhöhle auf. Dadurch gestaltete sich der Tunnelbau sehr aufwendig.
So interessant die Himmelreichhöhle vielleicht noch sein mag - sie ist nicht zu besich-
tigen.
Im Gegensatz dazu wartet bei Uftrungen die
Heimkehle auf Ihren Besuch.
Die Karstlandschaft Südharz bietet viel Sehenswertes. Allerdings gibt es auch Dinge die der eine Besucher sieht und der andere nicht.
So ist es beim "Periodischen See" zwischen Uftrungen und Questenberg, auch Bauern-
graben
genannt.
Eine weitere Karsterscheinung, die aber nur auf abenteuerlichem Weg, zugänglich ist, liegt unter der Erdoberfläche. Es ist die "Elisabeter - Schlotte". Sie kann über eine Sondertour im
Besucherbergwerk Röhrigschacht , bei Wettelrode, besichtigt werden.
Die "Karstlandschaft Südharz", mit ihreren vielfältigen, oberflächlichen und untertägigen Erscheinungsformen, an dieser Stelle zu beshreiben ist nicht möglich. Diese einzigartige Landschaft ist durch den rund 100 km langen Karstwanderweg Südharz" erschlossen. Der Weg ist mit einem "K" gekennzeichnet (siehe oben). Beginn bzw. Ende des Wegs ist in Osterode im Westen und Pölsfeld im Osten.
Die passende Wanderkarte, mit Textinformationen, ist in der "Kartographische Kommunale Verlagsgesellschaft mbH Nordhausen" unter der ISBN 978-3-86973- 042-4 erschinen.